HOME-OFFICE: Die eigenen vier Wände als Büro

01. Juni 2020
top.tirol Redaktion
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Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen arbeiten hunderttausende Österreicher von daheim aus. Und das wird trotz Lockerungen auch noch länger so bleiben. Es zahlt sich also aus, die Rahmenbedingungen fürs Home-Office zu optimieren.

TIPPS FÜRS ARBEITEN ZUHAUSE!

  • DER ARBEITSPLATZ
    Ideal sind Schreibtische und -stühle, die höhenverstellbar sind. Die Beine sollten im rechten Winkel sein, ebenso die Arme, die Hände locker auf der Tastatur aufliegen und der Blick die obere Kante des Bildschirms treffen. Laptops sollten mindestens 15 Zoll groß sein – Infos dazu gibt es zum Beispiel auf der Website der österreichischen Arbeitsinspektion unter www.arbeitsinspektion.gv.at
  • ROUTINE, ROUTINE, ROUTINE
    Fixe Arbeits- und Pausenzeiten sind wichtig – ebenso wie diese auch den Kollegen zu kommunizieren. Außerdem hilft es, sich auch zuhause für das Büro anzuziehen. Sprich: Raus aus dem Pyjama, in der Mittagspause weg vom Schreibtisch und auch den Feierabend bewusst gestalten – zum Beispiel mit Schreibtisch aufräumen.
  • KEINE ABLENKUNGEN
    Der Fernseher sollte im Home-Office nicht nebenher laufen, das Handy im Idealfall auf Flugmodus einstellen. Von Apps wie Slack, Zoom oder Skype, die für die Kommunikation mit den Kollegen genutzt werden, die Desktop-Versionen nutzen.
  • ZIELE SETZEN
    Tägliche To-Do-Listen wirken nicht nur dem Prokrastinieren entgegen, sondern steigern auch die Motivation – wer hakt nicht gerne Aufgaben als erledigt ab? Wichtig ist, sie realistisch anzulegen: Eine große Aufgabe für die ganze Woche und kleinere für die einzelnen Tage – so überfordert man sich nicht selbst, behält aber auch das große Ganze im Auge.

EXCEL-TABELLEN UND MÄRCHENSTUNDE: HOME-OFFICE MIT KIND

Marmeladenbrote schmieren, E-Mails beantworten, Legoturm bauen, Video-Konferenz via Zoom, vorkochen, Matheübungen machen – Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen ist fordernd. Es ist zwar ein Lichtblick, dass Schule und Betreuungseinrichtungen stufenweise hochgefahren werden, vom Alltag wie früher sind wir aber weit entfernt. Es gibt keine Zauberformel dafür, wie Home-Office mit Kind(-ern) zum Kinderspiel wird. Es sind  auch nicht alle Tage und Kinder gleich. Befolgt man aber ein paar Punkte können Groß und Klein leichter durch diese außergewöhnliche Zeit kommen.

  • DIE WOCHE PLANEN
    Ein Wochenplan mit klaren Arbeits- und Hausübungsstunden sowie Essenszeiten und Freizeitaktivitäten bringt Ordnung und Struktur in den Alltag. Wenn es mit der Öffnung der Schulen zur Teilung der Klassen in zwei Gruppen kommt, und damit zu Unterrichtstagen und Hausübungstagen für die Kinder, braucht es zusätzlich Planung. Die Unterrichts- bzw. Hausübungstage sollten auch vermerkt werden, damit Eltern und Kinder wissen, wann daheim gelernt wird und wann die Schultasche zu packen ist.
  • DEN TAG STRUKTURIEREN
    Gewohnheiten und Routinen einhalten hilft, den Tag zu strukturieren. Unter der Woche kann man zum Beispiel zur gewohnten Uhrzeit aufstehen, sich anziehen und gemeinsam frühstücken. Am Wochenende darf dann ausgeschlafen werden. Auch fixe Essens- und Zubettgehzeiten inklusive Abendrituale sollte man beibehalten. So sind die Kinder am nächsten Tag ausgeschlafen. Auch der Schultag zuhause braucht eine klare Struktur. Es ist hilfreich, Lernzeiten und Pausenzeit festzulegen und aufzuschreiben. Für manche kann ein Stundenplan für daheim hilfreich sein. Planung ist zwar wichtig, aber nicht verzweifeln, wenn der komplette Plan über den Haufen geworfen wird. Manchmal macht es mehr Sinn, den Laptop zu schließen, sich dem Kind zu widmen und das Ganze später noch einmal zu versuchen.
  • EIN ARBEITSPLATZ FÜR DIE KIDS
    Wie man als Eltern neben der Kinderbetreuung tatsächlich zum Arbeiten kommt, hängt sehr stark vom Alter der Kinder ab. Größere Kinder sind (meistens) selbstständiger und können bestimmte Aufgaben bereits allein in ihren Zimmern bewältigen. Aber auch sie benötigen immer wieder Unterstützung. Da hilft es, Zeitfenster festzulegen, in denen alle konzentriert arbeiten. Danach ist Zeit für Fragen und eine Pause. Kindergartenkinder tun es den Eltern oft gerne gleich. Deshalb: Schreibtisch für die Kleinen einrichten mit Buntstiften, Bastelmaterial und Papieren – so können sie neben ihren Eltern „arbeiten“.
  • SCHICHTBETRIEB MIT DEM PARTNER
    Sind beide Eltern im Home-Office, kann es nützlich sein, sich den Tag aufzuteilen. Vormittags arbeitet der eine, nachmittags der andere. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn man noch sehr kleine und deshalb besonders betreuungsintensive Kinder daheim hat.
  • SCHLAFENSZEITEN NUTZEN
    Gerade kleinere Kinder machen häufig noch einen Mittagsschlaf. Diese Zeit kann genutzt werden für Arbeiten, die besondere Konzentration erfordern. Auch am Abend nach dem Schlafenlegen können Eltern noch einmal eine Stunde Arbeitsphase einlegen. Und manchmal hilft es auch, sich einfach daneben zu legen, wenn sonst gar nichts mehr geht.
  • TO-DO-LISTEN FÜR DIE KLEINSTEN
    Auch kleine Kinder freuen sich daran, Erledigtes durchzustreichen oder abzuhaken. Lego aufräumen, Spielküche sauber machen, Bücher einordnen, Kochen helfen – kleine Arbeiten einfach auf einem Zettel aufschreiben und mit dem Kind durchstreichen, wenn sie erledigt sind.

ONBOARDING IM HOME-OFFICE

Das Corona-Virus hat über Nacht Firmen vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders gute Organisation, Planung und auch Kreativität ist gefragt, wenn neue Mitarbeiter im Home-Office ihren Job antreten. Die Tiroler Versicherung hat dabei positive Erfahrungen gemacht.

Jedes Jahr im Herbst und Frühjahr beginnen bei der Tiroler Versicherung neue Mitarbeiter. Auch heuer im März und April gab es Einstellungen, genau kurz vor bzw. während des Corona-bedingten Lockdowns. Elf neue Mitarbeiter wechselten deshalb nach einer kurzen Phase im Büro ins Home-Office, sieben weitere starteten den neuen Job gleich von daheim aus. Normalerweise beginne jeder Job bei der Tiroler Versicherung mit einer zweimonatigen Grundschulung in der Zentrale in Innsbruck, erzählt Jane Platter vom Personalmarketing. Diese Einschulung wurde kurzerhand virtuell durchgeführt. „Die erste Herausforderung war die Ausstattung der Mitarbeiter“, sagt Platter. Jene, die mit März begannen, konnten sich das nötige Equipment selbst mit nach Hause nehmen. Die anderen sieben holten Bildschirm, Telefon usw. bei Einzelterminen im Büro ab oder bekamen es geliefert.

CHANCEN FÜR DIE ZUKUNFT

„Home-Office ist bei der Tiroler Versicherung grundsätzlich nichts Neues“, berichtet Platter. „Die Einschulung der neuen Mitarbeiter im Home-Office war hingegen Neuland.“ Innerhalb von zwei Wochen galt es das Programm auf online umzustellen. Bis jetzt sind die Erfahrungen sehr positiv. „Es ist uns gelungen, die Inhalte kreativ und spannend zu vermitteln.“, sagt die Personalerin. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des E-Learnings hätten sich die zuständigen Mitarbeiter weiterentwickelt, was jedenfalls ein Gewinn für die Zukunft ist. Doch auch wenn man die neuen Mitarbeiter mit diversen Kommunikationstools sehr gut erreicht und einbinden kann, so können Videocalls nicht alles ersetzen. „Der persönliche Kontakt und Austausch geht allen ab“, sagt Platter. „Während der zweimonatigen Grundschulungen können Neue enge Kontakte knüpfen und ein Netzwerk bilden. Das ist im Moment schwieriger.“ Ziel ist es, die letzte Phase der Grundschulung in der Zentrale abzuhalten. Ob das möglich ist, wird sich noch zeigen, denn im Vordergrund stehe die Gesundheit des Personals.

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